Lange hat es gedauert, lange gab es bei den Ostsächsischen Eisenbahnfreunden e.V. in Löbau keine betriebsfähige Dampflok mehr. Am Samstag den 15. Dezember 2018, also rechtzeitig zu Weihnachten, ist es nun soweit.
Dampflok 52 8141-5 geht auf die Reise zur Aufarbeitung, auch Hauptuntersuchung genannt, von Löbau ins Dampflokwerk Meiningen. Gezogen von einer Diesellok dauert die Überführung mit 30 km/h geschätzte 30 Stunden.
Mit Baujahr 1944 ist sie eine der bekanntesten Dampflokomotiven in Deutschland. Seit 1998 steht sie als Ausstellungslok bei den Ostsächsischen Eisenbahnfreunden e.V. in Löbau abgestellt, die Chancen auf eine Reaktivierung waren gering.
Mit Hilfe eines Fördermittelbescheides des Freistaates Sachsen aus den PMO-Mitteln, den Geldern der ehemaligen „Partei- und Massenorganisationen der DDR“, ist der Weg zur Aufarbeitung nun frei. Besonderer Dank geht an den Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen Michael Kretschmer, der sich im besonderen Maße für den Erhalt des Kulturgutes Dampfbahnen einsetzt. „Die ständig steigenden Besucher- und Fahrgastzahlen der Dampfbahnen in Sachsen sprechen eine deutliche Sprache, und zeigen, dass die Macher die richtigen Akzente setzen“ so Kretschmer.
Eine weitere finanzielle Unterstützung kommt von der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien. Der Löbauer Marktbereichsleiter Siegfried Stange übergab am Samstag einen Scheck in Höhe von 10 Tausend Euro, was für ein regionales Engagement und die ehrenamtliche Arbeit in Löbau spricht.
Der Chef der Dampfbahn-Route Sachsen, Ingo Neidhardt, der mit der SOEG mbH in Zittau gleichsam das angemeldete Eisenbahnunternehmen EVU für die Löbauer Eisenbahnfreunde stellt, zeigte sich begeistert von der Unterstützung. „Zum einen freuen wir uns zukünftig wieder über Regelspur-Dampfzugfahrten in Ostsachsen, zum anderen bereichert es unsere sachsenweite Dampfbahn-Route um einen wichtigen Player“ so Neidhardt. Insgesamt sind in Sachsen etwa acht regelspurige Dampflokomotiven im Einsatz, mit der Löbauer Lok stabilisiert sich diese Zahl nun für die Zukunft.
Der Kostenrahmen liegt bei etwa 900 Tausend Euro netto, etwa 100 Tausend Euro davon bringen die Löbauer Eisenbahnfreunde durch Eigenleistung und eigene finanzielle Mittel auf, diese stammen auch aus zahlreichen Spenden der Freunde des Vereins von 5 bis 1.000 Euro. Im Sommer 2019 wird die Lok aus Meiningen zurückerwartet, dann natürlich „unter Volldampf“