Die Arbeiten am Pilotprojekt zum Umbau der Lokomotive 99 787 der Zittauer Schmalspurbahn von Kohle- auf Leichtölfeuerung in Verbindung mit einer Hauptuntersuchung nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung schreiten zügig voran. In den vergangenen Tagen wurde der Kessel auf den Rahmen aufgesetzt. Zahlreiche Einzelkomponenten wurden inzwischen angeliefert und oder im Dampflokwerk Meiningen überholt, so dass der Zusammenbau der Lok im August 2023 erfolgen kann und die Lokomotive im September zurückerwartet wird. Kernbestandteile der von der Dampflok- und Maschinenfabrik AG (DLM) aus Winterthur in der Schweiz gelieferten Leichtöltechnik sind die Brennerplatte mit sechs einzelnen Brennern welche eine hohe Effizienz im Betrieb gewährleisten.
Neben konstruktiven Veränderungen an der Feuerbüchse werden an Stelle der bisherigen Feuertür ein Sichtfenster und im Tender der Lokomotive ein Öltank im Bereich des bisherigen Kohlekastens eingebaut. Optisch bleibt das Erscheinungsbild der Lokomotive nahezu unverändert gewahrt, so dass auch dem Denkmalcharakter der Lokomotive entsprochen wird. Nach der Rückkehr zur Zittauer Schmalspurbahn, wird die Maschinen auf Herz und Nieren im Einsatz getestet. Auch bei anderen 750-mm-spurigen Schmalspurbahnen sind Erprobungen im Hinblick auf einen möglichen Umbau und Einsatz weiterer Lokomotiven der Gattung VII K denkbar. Ziel des Projekts ist die Einsparung von 40 % CO2 durch die vollständigere Verbrennung, weitere positive Effekte sind die Erleichterung der Heizertätigkeit und die günstigere Beschaffungssituation von Leichtöl gegenüber der aufgrund des Kohleausstiegs aktuell und perspektivisch aufwendiger und kostenintensiver zu beschaffenden Lokomotivkohle.
Eine öffentliche Präsentation der umgebauten Lokomotive wird zur Messe modell-hobby-spiel vom 29. September bis zum 1. Oktober in der Leipziger Messe erfolgen. Das Projekt wird mit Mitteln des Investitionsgesetzes Kohleregionen gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
PM SOEG, Fotos: SOEG
